Wenn es um Gleichberechtigung der Geschlechter geht, hört man oft die Forderung nach Frauenquoten. Menschen sind geradezu versessen darauf, alles zu beziffern und mit Zahlen zu etikettieren. Da ist dann schnell von “Zwei Drittel aller Vorstandsjobs sind mit Männern besetzt” die Rede oder von “erdrückender Männermehrheit“. Zugegebenermaßen sind das Beschreibungen, die beeindrucken. Zwei Drittel sind schon eine Hausnummer und eine erdrückende Mehrheit kann ja nichts Gutes sein, sonst wäre sie ja wohl kaum erdrückend.

Fairness durch Umverteilung

Die Lösung des Problems soll, wie so oft, die Umverteilung sein. Frauenquoten müssen her. Wer nicht freiwillig für eine “frauengerechtere” Welt ist, muss zu seinem Glück eben gezwungen werden. Wie so oft allerdings verkennen die Forderer solcher Maßnahmen dabei völlig, dass man durch die Umschichtung einer Ungerechtigkeit von einer Seite auf die andere kein Problem löst, sondern lediglich das Problem von hier nach da transportiert.

Ein Problem bleibt ein Problem bleibt ein Problem

Natürlich wird man einen Teil des Problems damit tatsächlich auch lösen: man wird plötzlich deutlich mehr Frauen in diversen Ämtern und Positionen haben, wenn man das qua Gesetz vorschreibt. Dass man dadurch jedoch auch immer die geeignetsten und qualifiziertesten Personen für die jeweilige Stelle bekommt, stellt dies keineswegs sicher und führt lediglich zu neuen Problemen. Was tun, wenn die Stelle für Frauen nunmal gänzlich unattraktiv ist? Das wird sich nur bedingt lösen lassen, denn nicht immer werden die Begleitumstände einer Stelle, derentwegen sie für Frauen eventuell nicht so attraktiv ist, sich entsprechend anpassen lassen. Man hat aber dennoch das Problem, dass man die Stelle mit einer Frau besetzen muss, da man sonst die Quote nicht erfüllt. Ein hausgemachtes Problem und tatsächlich oftmals auch keines, dass sich sinnvoll, realistisch und mit vernünftigen Maßnahmen lösen ließe.

Das selbe Problem mit anderen Vorzeichen

Zumal man dabei auch immer schnell Gefahr läuft, dass ein Problem, welches man nur derart umgelagert hat, irgendwann ins andere Extrem umschlägt und man nun statt einer Frauenquote eine Männerquote benötigt, da nun vor lauter Fixierung darauf, mehr Frauen einzustellen, kaum noch Männer eingestellt werden. Klingt albern und übertrieben? Sicher, aber so klingt die Forderung nach einer Frauenquote in meinen Ohren eben auch. Denn weder hat man damit ein Problem gelöst, noch ist die Situation dann in irgendeiner Art und Weise fairer verteilt. Fair wird es nicht dadurch, den einen etwas wegzunehmen und es den anderen zu geben.

Echte Fairness ist geschlechterunabhängig

Wirklich fair und gerecht geht es genau dann zu, wenn das Geschlecht schlicht egal ist und für eine Stelle völlig unerheblich ist, welches Geschlecht der Bewerber hat. Das erreicht man aber nicht über arbiträre Quoten und auch nicht über bloße Umverteilung und sinnfreie, unüberlegte Zwänge. Das geht alleine schon an simplen, biologischen Realitäten vorbei. Es gibt nunmal Jobs, für die sind Frauen besser geeignet und Jobs, für die sind Männer besser geeignet. Es gibt bestimmte Voraussetzungen, wie zum Beispiel Körperkraft oder “Robustheit”, die nunmal rein statistisch gesehen bei Männern eher gegeben sind als bei Frauen. Die Tatsache, dass auch Frauen trainieren und sich Muskelmasse erarbeiten können, ist doch dafür völlig unerheblich; rein statistisch gesehen sind Männer kräftiger als Frauen. Wer auf der einen Seite so fixiert auf Quoten ist, aber auf der anderen Seite solche statistischen Fakten schlicht ignoriert, der kämpft einen Schaukampf und ist an der eigentlichen Fairness und Gerechtigkeit kaum interessiert.

Das Ziel ist falsch

Das Ziel der meisten “Feministen” und Social Justice Warrior ist einfach, mehr Frauen in entsprechende Positionen zu hieven. Das halte ich für grundlegend falsch, denn es löst schlicht und ergreifend keinerlei Probleme, sondern verlagert sie nur. Das eigentlich sinnvolle und vernünftige Ziel ist ein anderes: das Geschlecht sollte schlicht irrelevant sein. DAS wäre fair und vernünftig. Pragmatismus, Vernunft, Ratio, egal, wie man es nun nennt: es ist dieser Tage einfach nicht mehr en vogue, sich fernab jedweder Ideologie einfach pragmatisch und lösungsorientiert eines Problems anzunehmen. Alles muss sein fancy Label haben, speziell sein und einem bestimmten Kurs folgen. Es genügt nicht mehr, wenn etwas einfach sinnvoll ist und funktioniert. Das ist Nebensache; ja, gar hinderlich. Das ist traurig, denn es vernebelt den Blick aufs Wesentliche und schafft am Ende mehr Probleme, als es löst.



Von badidol

badidol wurde 1981 geboren. Er arbeitet seit fast 20 Jahren im und am Internet als Community Manager (fast 15 Jahre beim selben Arbeitgeber), Social Media Manager, Moderator und verkauft dabei Eskimos Kühlschränke. Er spricht fließend Sarkastisch. In der Jugend linke Socke, als junger Erwachsener eher sozialliberal und mittlerweile von konventionellen Schubladen genervt. Atheist, Pragmatiker und Realist.

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