Manchmal frage ich mich, welche Stilblüten Feminismus, Gendering und sonstiger Political Correctness Unfug noch treiben müssen, bevor wir mal aufwachen und bemerken, wie absurd das alles ist. Gerade Feminismus und Gendering sind ja jetzt kein neues Thema, da könnte man Romane drüber schreiben, aber hin und wieder bekommt man dann was mit, das die Messlatte der Absurdität dann doch noch ein Stückchen höher legt, als es bis eben war. Heutiger Anlass: folgender Artikel in der Welt zu dem Freundeslistenicon von Facebook.

Ich stimme ja zu, dass Symbolik wichtig und vor Allem verdammt mächtig sein kann, allerdings – und das ist vermutlich wieder nur mein persönliches Empfinden – finde ich sowas wie den Aufhänger des Welt Artikels extremst absurd und übertrieben. Dieses Icon nehme ich noch nicht einmal wirklich wahr, so ist mir zum Beispiel auch nie aufgefallen, dass das Männlein größer war als das Weiblein. Ihr wisst nicht, wovon ich rede? Hier, von diesem kleinen Icon ist die Rede:

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Direkt rechts neben dem “Home” Link ist der Übeltäter. Ein ganz böses, kleines Icon, bei dem das Männlein  größer und vor dem Weiblein plaziert ist. Zum Glück arbeitet eine Deutsche bei Facebook, die dieser Unbill endlich ein Ende bereitete!

Im neuen Icon für die Freundesliste ist der Mann nicht länger größer als die Frau, sondern beide sind gleich groß. Zudem steht die Frau nun leicht versetzt vor dem Mann. Auch das Gruppen-Icon – es zeigt drei Personen – wurde entsprechend überarbeitet.

Die Welt hat das Ganze dann auch nochmal mit Hilfe eines Bildes verdeutlicht. Obacht, SO groß seht Ihr das Freundeslistenicon nie wieder:

Illustration der Änderung, freundlicherweise von der WELT mal verdeutlicht.
Illustration der Änderung, freundlicherweise von der WELT mal verdeutlicht.

Bin ich der Einzige, der sich nie dran gestört hat, wies vorher war? Schlimmer noch, dems nichtmal aufgefallen war? Es könnte mir doch nichts egaler sein, als ob jetzt in diesem Icon, dass mich kein Stück interessiert, das Männlein vor dem Weiblein steht oder andersrum und selbst wenn, wieso ist es denn bitte soviel besser, wenns Weiblein vor dem Männlein steht? Ist Ungleichheit und Diskriminierung nur dann böse, wenn sie sich gegen Frauen richtet, gegen Männer wiederum ists völlig in Ordnung? Inwiefern hilft es armen, geknechteten und ungerecht behandelten Frauen – um das mal gleich vorwegzunehmen, ja, mir ist bewusst, dass es die gibt, allerdings stelle ich die freche These auf, dass die andere Probleme als Facebook, Twitter und das Internet haben und sich für solche Absurditäten nicht interessieren – wenn wir Sprache verschandeln mit Binnen Is und Neutra und was es da nicht noch alles gibt heutzutage? Ändert das wirklich etwas? Ja, tut es. Es macht Sprache unverständlich und ineffizient und shiftet die eigentliche Problematik ins Absurde, Lächerliche und verbessert damit genau nichts, im Gegenteil, das machts an sich nur noch schlimmer. Schade eigentlich, denn so kann man “Feminismus” nicht mehr ernstnehmen. Ist halt wie immer, ein paar Klassenclowns machens für die ganze Klasse kaputt. Statt für wirkliche Gleichberechtigung und Beseitigung echter Probleme, die wir unbestreitbar in unserer Gesellschaft dahingehend immer noch haben, einzutreten und zu kämpfen, werden solche Nichtigkeiten gehyped und unsinnige Sprachverschandelungen betrieben. Kann man ja machen, wenn man unbedingt will, aber man sollte nicht erwarten, dass das auch nur irgendwas nützt.

Von badidol

badidol wurde 1981 geboren. Er arbeitet seit fast 20 Jahren im und am Internet als Community Manager (fast 15 Jahre beim selben Arbeitgeber), Social Media Manager, Moderator und verkauft dabei Eskimos Kühlschränke. Er spricht fließend Sarkastisch. In der Jugend linke Socke, als junger Erwachsener eher sozialliberal und mittlerweile von konventionellen Schubladen genervt. Atheist, Pragmatiker und Realist.

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